Raumbeheizung

1. Heizkörper oder Fußbodenheizung?

Die Frage nach der Heizungsart stellt sich jeder Bauherr bei Neubau oder Sanierung seines Wohnhauses. Sollten Heizkörper installiert werden, oder besser eine Fußbodenheizung montiert werden?

Diese Überlegung fängt jedoch schon einen Schritt vorher an, denn man sollte bereits bei der Planung des Heizgerätes (Heizkessel), Wärmepumpe usw. wissen, für welche Art von Wärmesystem man sich entschieden hat. Ist z.B. eine Wärmepumpe geplant, sollte man diese unbedingt mit einer Fußboden- heizung verbinden, da diese Geräte bei niedrigen Vorlauftemperaturen wirtschaftlich arbeiten.

Für die Beheizung der Räume bietet uns die Industrie eine vielfältige Palette von Heizflächen in den unterschiedlichsten Formen und Abmessungen. Es wird unterteilt in Heizkörper, Fußbodenheizung und Wandheizung.

Heizkörper

Röhrenheizkörper oder Flachheizkörper: sind die günstigste und einfachste Lösung einen Raum zu beheizen, da diese jederzeit ohne viel Aufwand ausgetauscht und ersetzt werden können. Der Heizkörper gibt die Wärme an den zu beheizten Raum über Konvektion und Strahlungswärme ab, wobei die Frage nach wie viel Konvektion oder Strahlungswärme entscheidend von der Bauart und Größe des Heizkörpers abhängt. Ein Nachteil der Heizkörper ist die Abgabe der Wärme über Konvektion (Umwälzung von Luft-, Staubpartikel, Mikroorganismen, Zugerscheinungen, keine gleichmäßige Wärme), sowie die Platzierung des Heizkörpers selbst.

Fußbodenheizung (Wandheizung)

Eine der wichtigsten Eigenschaften der Fußbodenheizung ist, dass sie im Niedrigtemperaturbereich arbeitet. Gerade unter Berücksichtigung von weiter steigenden Energie-Preisen und den damit verbundenen Druck unsere Energiepreise zu senken, liegt hier ein entscheidender Vorteil dieses Heizsystems. Die Fußbodenheizung eignet sich durch diese Eigenschaften besonders für den Einsatz in Verbindung mit thermischen Solaranlagen, die möglichst niedrige Vorlauftemperaturen benötigen, damit ein hoher solarer Deckungsgrad erreicht wird. Personen empfinden die Wärme von Fußboden-Wandheizungen als besonders behaglich.

Es findet nicht wie bei den Heizkörpern eine Luftumwälzung statt, die Wärmeabgabe erfolgt über Strahlungswärme. Dadurch wird Staubverwickelung vermieden; eine Fußbodenheizung ist darum besonders hygienisch. Die Raumtemperaturen können 1-2 °C niedriger liegen, als bei anderen Heizsystemen. Dadurch und durch eine höhere relative Feuchte entsteht ein gesundes Raumklima. Es gibt Fußboden- und Wandheizungen für Nass- oder Trockenbau mit Rohrgröße von 8 mm bis 22 mm.

2. Heizkörper und Fußbodenheizung?

Da die Strahlungswärme einer Fußbodenheizung von unten direkt an die Füße übertragen wird, fühlt sich der menschliche Körper z.B. bei 20 °C Raumtemperatur genau so wohl wie bei 22 °C erzeugt durch Heizkörper. Als Nachteil zu nennen ist hier vor allem die langsame Aufheiz- bzw. Abkühlgeschwindigkeit des Bodens. Die Fußbodenheizung reagiert häufig nicht so schnell auf ansteigende oder sinkende Temperaturen (z. B. durch Sonneneinstrahlung ins Zimmer) wie es wünschenswert wäre. Dadurch kann es an warmen Tagen zur Überhitzung des Raumes kommen oder es bleibt lange kühl im Zimmer, wenn es draußen kalt wird.  
Deshalt geht der Trend bei der Wohnraumbeheizung  heute eindeutig zu Anlagen, die sowohl Fußbodenheizung als auch Heizkörper beinhalten. Mit der Fußbodenheizung stellt man also eine gewisse Grundtemperatur ein und den Rest der benötigten Wärme kann man dann mit den Heizkörpern regeln. Somit wird ein Höchstmaß an Wohnkomfort und Raumklima erreicht.